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| - In der vorliegenden Arbeit wurde die viruzide, antivirale und antimikrobielle Wirkung einer Wirkstoffmischung aus 2,4-Dichlorbenzylalkohol, Amylmetacresol und Levomenthol untersucht. Die Prüfung der viruziden Wirkung erfolgte entsprechend der Leitlinie der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankeiten (DVV) mit Hilfe von Vaccinia-, Adeno- und Poliovirus. Zur Untersuchung der antiviralen Wirkung wurden Interferenztests mit Coronavirus auf PT-Zellen durchgeführt. Zur Prüfung der bakteriostatischen und levurostatischen Wirkung dienten Agardiffusionstests mit Staphylococcus aureus sowie ein multiresistenter Stamm dieses Keims (MRSA), ferner Klebsiella pneumoniae, Streptococcus pyogenes und Candida albicans. Gegenüber Vacciniavirus konnte eine Wirkung gemessen werden, die mit einem Reduktionsfaktor von > 4 log-Stufen die Kriterien eines Desinfektionsmittels für Schleimhautoberflächen erfüllt und so eine umfassende Wirkung gegen andere behüllte Viren nahelegt. Gegenüber unbehüllten Viren erwies sich die Formulierung dagegen als nicht wirksam. Ebenso konnten keine antivirale und damit intrazelluläre Wirkung nachgewiesen werden. Die unverdünnte Wirkstofflösung zeigte gegenüber allen geprüften Bakterienstämmen, insbesondere jedoch gegenüber S. aureus sowie gegenüber dem MRSA-Stamm eine deutliche Wirkung, vor allem jedoch gegenüber C. albicans. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Rezepturkomponenten der geprüften Wirkstoffmischung zur Erzielung einer antiseptischen Wirksamkeit in Dosierung wie im Mischungsverhältnis optimal eingestellt sind. Die gemessene Wirkung scheint rein topischer Natur zu sein. Die nicht nachweisbare antivirale Wirkung lässt das Eindringen der Wirkstoffe in Schleimhautzellen als unwahrscheinlich erscheinen.
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